Denn Mitarbeiter und Freiwillige des CBM-Partners NIRPHAD in Uttar Pradesh verteilen an der Nationalstraße - ganz in der Nähe des NIRPHAD-Krankenhauses - Lebensmittel, um Menschen bei der Migration in ländliche Gebiete zu helfen. Wie in so vielen Ländern weltweit ist auch das Leben in Indien aufgrund der Corona-Pandemie empfindlich gestört. Die CBM-Partner im Land suchen deshalb ganz neue Wege der Hilfe wie die Lebensmittelverteilung an der Nationalstraße: Sie wollen Menschen mit Behinderungen und ihre Familien weiterhin erreichen!
CBM-Partner in Indien verteilt Lebensmittel am Straßenrand
Der landesweite Lockdown in Indien bringt viele Menschen in große Not: Woher sollen sie jetzt ihr Essen nehmen? Arbeiten, Geld verdienen, einkaufen – alles nicht mehr möglich! Der 30-jährige körperbehinderte Sintu ist auf der Flucht von der Stadt aufs Land. Auf seinem langen Weg von Dehli zum Morena-Distrikt am Straßenrand: die Rettung!
Humanitäre Katastrophe: für behinderte Menschen noch bedrohlicher
Als die indische Regierung am 24. März eine komplette Ausgangssperre für ihre 1,3 Milliarden Bürger ankündigte, löste sie damit eine große humanitäre Krise aus. Hunderttausende von Arbeitskräften kehrten zu Fuß in ihre Heimatdörfer zurück. Denn der öffentliche Verkehr wurde komplett lahmgelegt. Unter den Flüchtenden: Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder, die Hunderte von Kilometern zu überwinden hatten. Mehr als 80 Prozent der arbeitenden indischen Bevölkerung ist im informellen Sektor beschäftigt – z.B. als Kleinstunternehmer selbstständig im Dienstleistungsbereich oder angestellt, aber ohne geregelte Arbeitsverhältnisse. Deshalb führte die Ausgangssperre bei vielen dazu, dass sie sofort ihren Lebensunterhalt verloren. Damit konnten sie auch keine Mieten mehr zahlen oder Lebensmittel kaufen.
Verteilung von Lebensmitteln und Hygienekits
Die CBM-Partner in Indien reagierten in den vergangenen Wochen sofort mit Hilfe für Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen und andere schutzbedürftige Gruppen: Diese erhielten haltbare Lebensmittelrationen, Wasser, Hygienekits und sogar warme Mahlzeiten. Dabei arbeiten unsere Partner mit lokalen Gemeinschaftsküchen zusammen, die tausende armer und bedürftiger Menschen versorgen, darunter Tagelöhner und Wanderarbeiter, die aufgrund der Pandemie kein Einkommen mehr haben.
Zusammenarbeit mit lokalen und staatlichen Behörden
In Indien arbeitet die CBM mit ihren Partnern und weiteren Organisationen für Menschen mit Behinderungen in enger Kooperation mit lokalen und staatlichen Behörden und Gesundheitsdiensten. Dabei wird auch barrierefreies Informationsmaterial verteilt, das über die neue COVID-19-Viruserkrankung aufklärt – und wie man sich davor schützt. Die Formate sind für blinde und gehörlose Menschen aufbereitet sowie auf Englisch und in indischen Sprachen verfügbar. Gemeinsam mit den Regierungen der Bundesstaaten setzen wir uns dafür ein, dass während dieser Isolations- und Quarantänezeit Beratungsdienste für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung stehen. Tausende von Haushalten mit Menschen mit Behinderungen erfuhren von staatlichen Leistungen und konnten Lebensmittelrationen und Gelder erhalten. Unsere medizinischen Partner erarbeiten mit der indischen Regierung eine inklusive humanitäre COVID-19-Hilfe. Viele CBM-unterstützte Krankenhäuser wurden in COVID-Stationen umgewandelt, um Patienten testen und behandeln zu können.
Unterstützung durch Technologie
Menschen mit Behinderungen und ihren Familien wird Online-Beratung zur Prävention und Behandlung des Coronavirus angeboten. Behindertenverbände werden darin geschult, wie sie auch unter den erschwerten Bedingungen Beratung und Unterstützung leisten können. Auch über Whatsapp konnten die CBM-Partner viele Menschen erreichen. Mit dem Nachrichtendienst werden wichtige Informationen verbreitet – zu Präventionsmaßnahmen, zur Verteilung kostenloser oder subventionierter Lebensmittel, zu Subventionen für Rentner mit Behinderungen oder Frauen mit Behinderungen.