Dr. Uta Fröschl arbeitete bis März als HNO-Ärztin in Äthiopien, bevor sie aus Sicherheitsgründen vorübergehend nach Deutschland zurückgekehrt ist. Die Lage in Äthiopien beschreibt sie so: "Die Stimmung ist schon angespannt und COVID-19 ist überall ein Thema." Jetzt ist der Ausnahmezustand ausgerufen worden – mit weitreichenden Folgen. Von ihrem Krankenhaus berichtet die Ärztin, dass es "bis auf Weiteres die Behandlung von selektiven Fällen einstellt und nur noch Notfälle gesehen werden.“
Mangel an Schutzausrüstung
Inzwischen gibt es Notfallpläne für die Dienste von Schwestern und Ärzten auf Coronastationen. Dr. Uta Fröschl: "Aber weiterhin mangelt es an Schutzausrüstung. Der verwendete Gesichtsschutz ist selbst gebastelt und beschlägt ständig, es gibt nur einfache OP-Masken, keine N95. Dabei sind HNO-Ärzte oft die ersten, die Patienten mit einer Corona-Erkrankung untersuchen."
Sorge um Patienten ist groß
Dr. Fröschl sorgt sich um "viele Patienten, die Behandlung brauchen und operiert werden müssen und jetzt nicht behandelt werden und weiter warten – obwohl sie schon so lange warten." Und außerdem: "Die Ausbildung der angehenden HNO-Ärzte stoppt erst einmal und sie sind mehr oder weniger auf sich allein gestellt."