Junge sitzt mit Gipsverband im Rollstuhl © CBM

Corona in Uganda: Eine Herausforderung für alle

Auch in Uganda stellt das Coronavirus die Menschen vor bislang unbekannte Herausforderungen. Das bekommt der neunjährige Given zu spüren. Durch zwei Operationen sollten die körperlichen Schädigungen infolge einer Knochenmarksinfektion behoben werden. Doch wegen des Virus muss die Behandlung unterbrochen werden. Und auch die Klinik selbst hat mit Problemen zu kämpfen.

Given hofft auf zweite Operation

Pfleger kontrolliert den Gipsverband eines Jungen im Rollstuhl. © CBM
Bevor Given vorübergehend nach Hause entlassen wird, kontrolliert Arzt Isaac Mutumba den Gipsverband. Um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten, trägt er Handschuhe und Mundschutz.

Vier Jahre lang kann Given nur mit Mühe gehen und hat ständig Schmerzen. Die Ursache: eine Knochenmarksinfektion, die sich auf Knie und Hüfte auswirkt. Dringend braucht er zwei Operationen, damit die Knochenmarksinfektion abheilen kann. Zum Glück ist das CBM-geförderte CoRSU-Krankenhaus auf solche Fälle spezialisiert.

Die erste Operation kann noch wie geplant durchgeführt werden. Die zweite soll in vier Wochen stattfinden. Bis dahin hoffen alle – Ärzte, Givens Mutter Beatrice und natürlich der Kleine selbst –, dass das Schlimmste überwunden ist. Denn: Auch in Uganda breitet sich das Coronavirus aus und führt zu starken Einschränkungen in vielen Bereichen.

Aufklärung über Verhaltens- und Hygieneregeln wichtig

Junge im Rollstuhl desinfiziert sich die Hände © CBM
Given übt schon einmal, wie man sich richtig die Hände desinfiziert. Wenn er nach Hause kommt, will er sein Wissen schnell mit seinen Geschwistern teilen, um sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirsu zu schützen.

Auch der Neunjährige hat bereits von dem Virus gehört: "Corona ist eine schlimme Krankheit", sagt er. Als Ältester fühlt sich Given für seine beiden jüngeren Geschwister verantwortlich und will ihnen ein Vorbild sein: "Wenn ich wieder zuhause bin, spiele ich erst einmal nicht mit meinen Freunden, weil ich Angst vor Corona habe."

Und seine Mutter Beatrice ergänzt: "Die Ärzte und Schwestern hier im Krankenhaus haben sich sehr gut um uns gekümmert und erklärt, wie wir uns vor einer Ansteckung schützen können. Zum Beispiel durch regelmäßiges Händewaschen und indem wir Abstand zueinander halten."

Eines hat sich Given fest vorgenommen, wenn er zuhause ist: "Dann bringe ich meinen Brüdern bei, wie man sich richtig die Hände wäscht und vor dem Coronavirus schützt." Gleichzeitig sehnt er herbei, dass die Behandlung fortgesetzt werden kann: "Ich freue mich aber auch schon darauf wieder in die Klinik zurückzukommen, damit mein Bein schnell gesund wird."

 

Klinik und Mitarbeiter stehen vor Herausforderungen

In der Klinik selbst sind schnell und umfassend Maßnahmen ergriffen worden, die eine rasche Ausbreitung des Virus verhindern sollen. Gemäß den Richtlinien der WHO ist es unbedingt notwenig, Handschuhe und Schutzmasken zu tragen sowie Desinfektionsmittel zu benutzen.

Gleichzeitig ist es schwierig geworden, überhaupt an diese Grundausstattung zu gelangen – Projektmitarbeiter berichten, dass die Kosten dafür stark angestiegen sind. Eine enorme Belastung für die Klinik, da die laufenden Kosten so deutlich nach oben getrieben werden.

Und dennoch: Alle CoRSU-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geben nach wie vor ihr Bestes, um die letzten verbliebenen Patienten zu betreuen.

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