Heute bietet die von der Christoffel-Blindenmission (CBM) geförderten Augenabteilung der Klinik moderne Augenmedizin für ein Einzugsgebiet mit acht Millionen Einwohnern. Einer von ihnen ist der Vierjährige Yusufu. Er war fast blind, als er ins KCMC gebracht wurde.

Die Augenklinik des KCMC – Hilfe für Augenpatienten in Tansania
Das "Kilimanjaro Christian Medical Centre" (KCMC) in Tansania hatte die erste Augenabteilung des Landes, die auch Kinder operieren konnte. Auch die erste optische Werkstatt zur Herstellung von Brillen und Hilfsmitteln für Sehbehinderte wurde dort eröffnet sowie die erste Produktionsstätte für Augentropfen.
Das 630-Betten-Krankenhaus KCMC in Moshi/Tansania liegt in der Region Kilimanjaro, am Fuße des gleichnamigen Bergs und wird von der "Good Samaritan Foundation of Tanzania" (GSF) betrieben. Die zugehörige Augenabteilung gehörte zu den ersten Fachabteilungen, als das christlich-medizinische Kilimanjaro-Zentrum 1971 eröffnet wurde.
Das KCMC hat für die Entwicklung der Augenarbeit der CBM in Tansania eine tragende Rolle gespielt: Augenarzt und CBM-Fachberater Dr. Joseph Taylor, Pionier der Augenmedizin in Afrika, begann 1971 die Augenabteilung aufzubauen. Dort wurden auch die ersten Graue-Star-Chirurgen Tansanias ausgebildet und somit eine effektive Augenarbeit in ländlichen Gebieten erst ermöglicht.
Zentrale Augenmedizin für acht Millionen Menschen
Heute bietet die Augenklinik umfassende Augengesundheitsdienste für ein Einzugsgebiet mit acht Millionen Menschen im Norden Tansanias, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Über vier Millionen der insgesamt fast 56 Millionen Einwohner sind Menschen mit Behinderungen, viele aufgrund von Augenerkrankungen. Augenleiden gehören zu den zehn häufigsten Krankheitsursachen im Land. Schätzungen zufolge sind über 1,6 Millionen Tansanier blind.
Moderne Augenarbeit – von der Brille bis zur Netzhaut-OP
Die Augenklinik in Moshi ist in einem separaten Gebäudeflügel des KCMC untergebracht, der u. a. mit Geldern der CBM-Spenderinnen und Spender gebaut wurde. Sie bietet Augengesundheitsdienste aller Versorgungsstufen, bis hin zu operativen Eingriffen.
Die Abteilung für Kinderaugenheilkunde ist eine von dreien in ganz Tansania und deckt allein den Bedarf für den gesamten Norden des Landes ab. Dasselbe gilt für die Abteilung für Netzhautchirurgie, die auch von Patienten aus angrenzenden Ländern in Anspruch genommen wird.
Seit 2004 gibt es zudem eine spezielle "Low Vision"-Abteilung für sehbehinderte Menschen, die mit den nötigen Hilfsmitteln ausgestattet werden, damit sie ihren Sehrest optimal nutzen können.
Dezentral – die mobile Augenarbeit
Das CBM-geförderte Projekt richtet sich nicht nur an Augenpatienten, die in die Klinik kommen oder in ihrem direkten Umfeld leben. Ein wichtiger Projektbereich sind die mobilen Außeneinsätze, die sogenannten "Outreaches", um Patienten in abgelegenen, bisher unterversorgten Regionen des Landes zu untersuchen und ggf. in die Klinik zur Behandlung zu überweisen.
Zukunftsweisend – die Ausbildung von Fachkräften
Ein wichtiges Thema für das KCMC ist auch die Ausbildung neuer Fachkräfte. Um den Bedarf an (Augen-) Medizinerinnen und Medizinern in Tansania zu decken, wurde 1997 das zur Tumaini-Universität gehörende, christlich-medizinische Kilimandscharo-Kolleg eröffnet. Dort können z. B. Abschlüsse in öffentlicher Gesundheitsversorgung oder Augenheilkunde erworben werden. Die Augenklinik des Zentrums verantwortet dabei die Ausbildung von Augenärzten und augenärztlichen Assistenten.
Aussichten – Pläne für die Zukunft
Die Augenklinik des KCMC möchte ihre Angebote für bedürftige Patientinnen und Patienten weiter verbessern und für noch mehr Menschen zugänglich machen.
Ein Fokus liegt dabei auf der Ausweitung der mobilen Augenarbeit. Reihenuntersuchungen sollen in einem Radius von 200 Kilometern um das Krankenhaus an mindestens 60 Tagen im Jahr durchgeführt werden. Häufigere mobile Operationseinsätze in Partnerkrankenhäusern sind ebenso geplant. Dort sollen Kinder, Frauen und Männer untersucht und operiert werden, für die der Weg nach Moshi zu weit ist.
Auch die "Low-Vision"-Abteilung plant ihre Arbeit auszuweiten und deutlich mehr Patientinnen und Patienten mit einer angemessenen Therapie zu versorgen sowie mehr Sehhilfen anzupassen. Hier ist die mobile Augenarbeit ebenfalls wichtig – das Team besucht regelmäßig Blindenschulen, um Schülerinnen und Schüler zu untersuchen und mit Hilfsmitteln zu versorgen.
Das sind nur kleine Ausschnitte aus den Plänen der Augenklinik des KCMC. Das große Ziel ist, so vielen bedürftigen Augenpatientinnen und -patienten zu helfen wie möglich. Und besonders diejenigen zu unterstützen, die sich eine Behandlung nicht leisten können.
Weitere Beispiele unserer Hilfsprojekte in Afrika
- Hilfsprojekt ORDA – Trachom bekämpfen in Äthiopien
- Hilfsprojekt Kabgayi – Augenmedizin für ganz Ruanda und darüber hinaus
- Hilfsprojekt CoRSU – Operationen und Rehabilitation in Uganda
- Hilfsprojekt Mengo – Hilfe für zehntausende Augenpatienten in Uganda
- Hilfsprojekt Bafoussam – Grünem Star vorbeugen in Kamerun
- Hilfsprojekt Beit-CURE – Hörschädigungen behandeln in Sambia