Das ruandische Gesundheitsministerium hat die Augenabteilung der Klinik zur nationalen Überweisungsklinik gemacht. Das bedeutet: Alle Gesundheitsstationen und Distrikt-Krankenhäuser überweisen ihre Augenpatienten nach Kabgayi. Die Augenabteilung gilt damit als Schlüsselprojekt, um die Ziele des nationalen Plans zur Blindheitsverhütung zu erreichen. Hier sammeln sich Fachwissen und Behandlungsmöglichkeiten, welche gemeinsam weiterentwickelt werden.
So ist das Kabgayi-Hospital derzeit der einzige Ort in Ruanda, an dem Kinder am Grauen Star operiert werden können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer Chemotherapie, falls Augentumore auftreten. Aufgrund des großen Bedarfs an Netzhautbehandlungen wurde zudem eine entsprechende Abteilung aufgebaut und Augenärzte in der Behandlung geschult.
3Sat-Fernsehbeitrag nano: Mobiler Augenarzt für Ruanda
In dem 6-minütigen 3Sat-Fernsehbeitrag (15.10.2020) erleben Sie mit, wie Augenarzt Dr. El-Khoury bei seinem CBM-Einsatz 2019/2020 großen und kleinen Augenpatienten Hoffnung schenkt. Eine Mutter sucht für ihren zweijährigen Sohn Angelo Hilfe in der Klinik, weil der Kleine einen Augentumor hat. Es gibt aber auch viele Menschen, die keine Chance haben, die Klinik zu erreichen. Zu ihnen kommen Dr. El-Khoury und seine Kollgen mit dem Geländewagen – und behandeln die Patienten dort, wo sie leben.
Sehen Sie ab Minute 9 den Beitrag über Dr. El-Khoury und das Kabgayi-Hospital:
https://www.3sat.de/wissen/nano/201015-sendung-nano-102.html
Helfen und aufklären durch mobile Dienste
2017 hatten rund 90 Prozent der ruandischen Bevölkerung eine Krankenversicherung. Eine positive Entwicklung. Trotzdem haben arme Patienten immer noch nur bedingt die Chance auf eine Behandlung. Ihnen fehlen oft Gelegenheit und finanzielle Mittel für den Transport zur Klinik. Viele wissen auch gar nichts von den Behandlungsmöglichkeiten. Hier greift der zweite wichtige Teil des Projektes: die mobile Arbeit.
Im Außendienst für die Ärmsten
Mit den Außendiensten erreicht das Klinik-Team 15 der 30 Distrikte des Landes. Durch diese mobile Arbeit sollen die am stärksten ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen erreicht werden: besonders arme Patienten in abgelegenen Dörfern, Flüchtlingslagern und Gefängnissen. Bei den Einsätzen werden die Patienten untersucht, behandelt und – falls notwendig – auch gleich mit ins das Hospital zur Operation genommen.