Schneiderin, Obstverkäuferin und ... Taschenknüpferin!
Edwige Gbedey kniet auf dem Boden, umgeben von einem Wust aus langen Baststreifen. Konzentriert beginnt sie, die feinen Streifen zu verknüpfen. Hier im Workshop lernt sie zusammen mit anderen Frauen, daraus Taschen herzustellen.
Als Kind erkrankte sie an Kinderlähmung
Die 49-Jährige hofft, dass sie so ihre Einkünfte aufbessern kann. Bisher schlägt sie sich als Schneiderin in der Hauptstadt Lomé durch und arbeitet außerdem als Obstverkäuferin. In ihrer Kindheit erkrankte sie an Polio (Kinderlähmung), seither sitzt sie im Rollstuhl. Edwige geht es so wie vielen Frauen mit Behinderungen in Togo.
Ausgrenzung schon in der Schule
Schon früh hat sie Ausgrenzung erlebt. Das begann bereits in der Schule: „Immer wieder wurde ich von meinen Mitschülerinnen und Mitschülern gehänselt“, berichtet sie. Irgendwann weigerte sie sich deshalb sogar, weiter zur Schule zu gehen.
Edwige ermöglicht die Bildung ihrer Töchter!
„Später wurde ich von einem Mann schwanger, der mich wegen meiner Behinderung mit meinen beiden Töchtern sitzenließ“, erzählt sie. Auch damit ist sie kein Einzelfall. „Deshalb habe ich angefangen, neben der Schneiderei auch Früchte zu verkaufen, um für meine Töchter sorgen zu können“, sagt Edwige Gbedey.
Sie hofft, mit dieser Fortbildung ihre Kenntnisse zu erweitern, um ihre Töchter weiter unterstützen zu können. Damit sie es einmal besser haben als sie!