OP-Szene © CBM

"Ich kann hier etwas verändern!"

Für Dr. Uta Fröschl hat ein neues Kapitel begonnen: Nach acht Jahren als Hals-Nasen-Ohren(HNO)-Ärztin in Sambia ist die Berlinerin jetzt in Äthiopien im Einsatz.

Warum sie nicht in ihre Heimat zurückgekehrt ist, sondern nach Äthiopien ging? "Hier kann ich mehr bewegen als in Deutschland", sagt sie. Sie will etwas für die Ärmsten der Armen tun. Die 49-Jährige lebt jetzt mit ihrer Familie in Addis Abeba. Sie wird Patienten mit Ohrenproblemen helfen, sie operieren und mit ihrem Fachwissen neue Ohrenärzte ausbilden.

Porträt einer Frau © CBM/Hayduk
HNO-Ärztin Dr. Uta Fröschl arbeitet schon seit vielen Jahren in Afrika: "Hier kann ich viel mehr bewegen als in Deutschland!"

Dr. Fröschl, was wollen Sie in Äthiopien bewirken?
In Äthiopien leben über 100 Millionen Menschen, doch bisher gibt es im gesamten Land nur knapp 40 HNO-Ärzte. Das ist viel zu wenig! Deshalb bin ich jetzt nach Äthiopien gezogen: Ich werde hier vor allem neue Ohrenärzte ausbilden und mein Wissen weitergeben. Zu viele Menschen leiden noch unter Ohrenproblemen: Allein in der CBM-geförderten Klinik in der Stadt Butajira stehen über 500 Patienten auf der Warteliste für eine Operation!

Wie ist Ihr erster Eindruck von Äthiopien?
Über die Äthiopier sagt man, sie seien ein stolzes Volk, da sie nie kolonialisiert wurden. Mir gefällt, dass ich nicht mit übermäßigem Respekt behandelt werde, nur weil ich weiß bin, sondern auf Augenhöhe. Ich bin auch positiv überrascht von den Facharztauszubildenden. Sie sind sehr engagiert. Es macht Spaß, ihnen etwas beizubringen.

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Dr. Uta Fröschl ist ihrem Mann und ihren beiden Töchtern von Sambia nach Äthiopien gezogen.

Wie lange wollen Sie bleiben?
Gern vier Jahre, denn ich habe das Gefühl, dass ich hier richtig etwas verändern kann. Außerdem dauert die Facharztausbildung so lange. Anschließend gibt es dann genug HNO-Ärzte, die Wissen weitergeben können.

Ist es schwierig, mit der ganzen Familie das Land zu wechseln?
Meine Töchter haben zum Glück schnell Freunde hier gefunden und mein Mann eine Aufgabe. Wir sind auch schon gut in der deutschen Kirchengemeinde integriert.

Danke, wir wünschen Ihnen eine gute Zeit in Äthiopien!