Eine Frau in OP-Kleidung beobachtet einen Mann, der das Ohr eines Mädchens untersucht. © CBM/ Hayduk

Neuer HNO-Arzt für Sambia

Mehr als acht Jahre leitete die deutsche Ärztin Dr. Uta Fröschl die Ohrenabteilung der CBM-geförderten Beit-CURE-Klinik in Sambias Hauptstadt Lusaka. Jetzt übergibt die 48-Jährige die Leitung an den einheimischen Ohrenarzt Dr. Harrison Phiri. Ein Beispiel gelungener, nachhaltiger Projektarbeit.

Ein lächelnder afrikanischer Mann mit Brille. © CBM/Hayduk
Dr. Harrison Phiri übernimmt die Leitung der Ohrenabteilung von Dr. Uta Fröschl.

Ein kurzer Blick durch das Otoskop reicht Dr. Phiri. Er lächelt Anne an: "Alles ist in Ordnung bei dir! Deine Ohren sehen gut aus." Die Elfjährige ist sichtlich erleichtert – ihr Vater ebenfalls. "Seit Anne drei Jahre alt war, hörte sie so gut wie gar nichts", erklärt Annes Vater Goodson. "Anne ging zwar zur Schule, aber sie hatte extrem schlechte Noten." Doch das ist jetzt vorbei! Denn dank CBM-Spenderinnen und -Spendern wurde Anne im vergangenen Jahr an ihren Ohren operiert.

Nur zwei Ohrenärzte in Sambia

"Ich bin Arzt geworden, um Menschen zu helfen. Denn gerade Ohrenchirurgen fehlen hier in Sambia. Es gibt nur zwei im gesamten Land!“ , sagt Dr. Harrison Phiri. Dr. Uta Fröschl vertraut ihrem Nachfolger: "Ich finde es gut, dass die Klinik in einheimische Hände übergeht. Ich bin sicher, Dr. Phiri wird die Klinik zuverlässig leiten." Auch der Mediziner freut sich: "Von Uta habe viel gelernt. Ich bin gut vorbereitet und freue mich auf die neue Aufgabe."


Eine Frau und ein Mann in OP-Kleidung und Mundschutz bei einer Operation. © CBM/Hayduk
Noch operieren Dr. Fröschl und Dr. Phiri gemeinsam. Bald muss es auch ohne die deutsche Ärztin gehen.

Vollkommen ausgelastet

Der Klinikalltag des 36-Jährigen hat es in sich. Denn kaum ist Dr. Phiri mit der Untersuchung der kleinen Anne fertig, betreten bereits die nächsten Patienten sein Sprechzimmer. Nach den Sprechstunden stehen heute noch zwei Ohrenoperationen an. Ein ganz normaler Tag für Dr. Phiri.

Dr. Phiri hat große Pläne für die Klinik: "Wir machen regelmäßig Außeneinsätze in Lusaka, bei denen wir Menschen mit Ohrenproblemen untersuchen. In Zukunft möchte ich das auch in abgelegenen Gegenden anbieten." Neben den Außeneinsätzen ihm auch die Ausbildung wichtig. Deshalb bietet er Schulungen für Fachkräfte an und möchte künftig selbst Ohrenärzte ausbilden.

Anne geht es endlich gut

Seit Anne gut hört, ist ihr Alltag leichter und ihr Leben schöner. "Anne ist ein richtiger Wirbelwind geworden", sagt Vater Goodson. "Sie rennt mit ihren Freunden umher und ist kaum mehr zu bremsen." Zwinkernd fügt er hinzu: "Aber es ist schon in Ordnung, denn ihre Schulnoten sind viel besser geworden. Ich bin sehr dankbar für die Hilfe, die wir erhalten haben!"