Ohne die Steinmauer hätte der Bub aus Uganda gar keine Orientierung, ohne sie würde er sich verirren. Sie ist sein einziger Halt. Aus der Ferne hört er Kinderlachen. Wie gerne würde er mit den Kindern spielen, aber er kann nicht. Shakulu ist mit der Augenkrankheit Grauer Star auf die Welt gekommen. Noch nie hat er die lachenden Kinder oder das Gesicht seiner Mutter Zaitun gesehen.

Eine Steinmauer als einziger Halt
"Mama, wo bist du?", ruft Shakulu verzweifelt. Seine kleinen Hände tasten an einer Steinmauer entlang – ganz vorsichtig. Er möchte zu seiner Mutter, doch er kann die sichere Mauer nicht verlassen. Shakulu ist blind.
Shakulus Mutter macht sich große Sorgen: Was soll nur aus Shakulu werden? Ständig stolpert er. Was ist, wenn er eines Tages ins offene Feuer fällt?
Zaitun und ihr Mann können Shakulu nicht mit einem Arztbesuch helfen. Was sie als Bauern verdienen, reicht gerade so zum Überleben.
Doch Spenderinnen und Spender der Christoffel-Blindenmission (CBM) ermöglichen Shakulu eine Behandlung in der CBM-geförderten Mengo-Augenklinik.
Dr. Lisbon Aliraki operiert Shakulus Augen unter Vollnarkose. Der Kleine bekommt nichts davon mit, wie seine trüben Linsen durch künstliche ersetzt werden.
Schon am Tag nach der Operation ist Verbandsabnahme. Kann Shakulu sehen? Die Spannung ist groß!
Der Dreijährige kann sehen! Schon eine Woche nach der Operation erkennt Shakulu Buchstaben. Alle Sorge fällt von Zaitun ab.
Shakulu geht jetzt in die Vorschule
Einige Monate später ist Shakulu für eine Nachuntersuchung in der Klinik. Der Arzt ist zufrieden: Alles sieht gut aus. Und Shakulu? Der ist wie ausgewechselt: Fröhlich springt er den Klinikflur entlang.
"Shakulu geht zur Vorschule", berichtet Zaitun. "Er spielt jetzt mit den anderen Kindern. Ich bin so glücklich! Möge Gott Sie beschützen für das, was Sie für uns getan haben. Vielen, vielen Dank!"