2007 begann Augenarzt Dr. Heiko Philippin mit seiner Arbeit in Ostafrika, zunächst in Kenia und ab 2009 in Tansania. Tansania und seinen Bewohnern ist er zehn Jahre treu geblieben. Ein Grund: In dem riesigen Land gibt es kaum Augenärzte.
Bereits in seiner Jugend hatte er den Wunsch, armen Menschen zu helfen: "Einige Wenige haben alles reichlich und im Überfluss. Doch in den meisten Ländern herrschen Mangel und Armut. Da wollte ich auf irgend eine Art für Ausgleich sorgen."
Arbeit gab es für Dr. Heiko, wie ihn seine Patienten nur nennen, mehr als genug: Unzählige Kinder und Erwachsene, nahezu blind durch Augenerkrankungen wie Grauer Star, brauchten dringend seine Hilfe.
Und das nicht nur im Krankenhaus: Um noch mehr Menschen zu helfen, suchte Dr. Philippin Menschen auch in abgelegenen Regionen des Landes auf. "Die meisten dieser Menschen hatten noch nie einen Augenarzt gesehen", erzählt Dr. Philippin.
Dabei ist der Hilfebedarf groß in Tansania: "Weil viele Menschen entweder kein Geld für die Behandlung haben oder zu spät zum Arzt gehen, sind die Krankheiten viel weiter fortgeschritten", sagt Dr. Philippin. Deshalb gab es leider auch Menschen, denen er nicht mehr helfen konnte.
Doch es gab auch viele schöne Momente: Wie der als die Geschwister Stella, Joel und Zacharia nach der Operation sehen konnten. Alle drei hatten von Geburt an Grauen Star. Noch nie hatten sie ihre Mutter gesehen. Nach der Operation war die Freude riesig: "Ich habe mit meiner Arbeit so viel für die Menschen hier bewirkt", sagt der Arzt.
Und in der Tat hat der Arzt vielen Menschen das Augenlicht schenken können: Allein am Grauen Star hat Dr. Philippin rund 5.000 Operationen vorgenommen. Zudem war ihm die Forschungsarbeit immer wichtig, zum Beispiel zur Behandlung von Grünem Star.
Doch ohne genügend Ärzte, die die Menschen operieren können, nutzt die beste Forschung nichts. Daher hat Dr. Philippin in den vergangenen zwölf Jahren rund 100 Ärzte ausgebildet. "Mein Ziel war es immer, mich langfristig überflüssig zu machen", sagt der Arzt. Einheimische Augenärzte sollten das Zepter übernehmen.
Nach zwölf Jahren zieht es die Familie zurück nach Deutschland. Die älteste Tochter geht bald auf eine weiterführende Schule, zudem wünschen sich die Kinder, häufiger ihre Großeltern zu sehen: "Deshalb war jetzt der richtige Zeitpunkt, in meine Heimat zurückzugehen." Dennoch wird Dr. Philippin seine Kollegen und Patienten vermissen.